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Wie können Bildungschancen in Nordrhein-Westfalen verbessert werden? Konsequenzen aus Corona

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Dr. rer. oec. Dieter DohmenProf. Dr. Klaus Hurrelmann
Konsequenzen aus Corona

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Die Ergebnisse einer aktuellen Studie des FiBS im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Nordrhein-Westfalen, lassen sich wie folgt zusammenfassen: Auch wenn es einige positive Entwicklungen im nordrhein-westfälischen Bildungssystem gibt, wie mehr Kitaplätze, etwas bessere schulische Leistungen, weniger Schulabbrecher:innen, so überwiegen doch die Herausforderungen:

− Kinder mit Migrationshintergrund sind im Kita-System deutlich unterrepräsentiert: Bei den unter Dreijährigen beträgt die Besuchsquote 17% (vs. 37% bei den Kindern ohne Migrationshintergrund), bei den älteren Kindern sind es 73% (vs. 100%).

− Rund ein Fünftel der 15-Jährigen kann nur rudimentär lesen, schreiben und rechnen. Ein unnötiger Teil von ihnen bekommt dennoch einen Schulabschluss.

− Die Zahl der Ausbildungsplätze im dualen System hat sich in den letzten Jahren – unabhängig von der Corona-Pandemie – verringert. Da gleichzeitig ein größerer Anteil der gestiegenen Zahl von Abiturient:innen eine duale Ausbildung aufnimmt, führt dies dazu, dass sich die Ausbildungschancen von Jugendlichen, die höchstens einen mittleren (Real-) Schulabschluss haben, deutlich verschlechtert haben. Inzwischen findet weniger als die Hälfte eines Schulabgängerjahrgangs mit dem entsprechenden Schulabschluss einen Ausbildungsplatz, teilweise nur ein Drittel.

− Demgegenüber sind die Einmündungsquoten in das Übergangssystem angestiegen, auch wenn die Zahl der Jugendlichen in diesem Teilbereich der Berufsschulen geringer ist als in drei Jahren. In der Zuspitzung führt diese letzte Beobachtung zu der Feststellung, dass der Übergang von der Schule in Ausbildung, sowohl dual als auch schulisch, zunehmend zu immer enger werdenden Nadelöhr für die Zukunftschancen junger Menschen WIRD. Das gilt für NRW noch deutlich stärker als bundesweit!

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