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Empirische Befunde zur didaktischen Adaptivität als Aspekt der Planungskompetenz angehender Lehrkräfte Analyse von schriftlichen Unterrichtsplanungen

Artikel
Dr. rer. oec. Dieter Dohmen
Analyse von schriftlichen Unterrichtsplanungen

Analyse von schriftlichen Unterrichtsplanungen

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Beteiligte interne Autor/innen:

Dr. rer. oec. Dieter Dohmen

Autor/innen:

Johannes König, Christian Buchholz

Erscheinungsdatum:

Planungsentscheidungen von Expertenlehrpersonen sind untrennbar mit den spezifischen situativen Anforderungen, mit der Lerngruppe, verbunden. In dieser Untersuchung soll die Kontextsituierung als Ausgangspunkt aufgegriffen werden, indem ein ausgewählter Ausschnitt der in schriftlichen Unterrichtsplanungen von angehenden Lehrkräften realisierten Planungskompetenz theoriegeleitet als Konstrukt konzipiert und empirisch erfasst wird. Als zentrale generische Anforderung fokussieren wir die didaktische Adaptivität, d. h. die fachunspezifische Passung von kognitiven Voraussetzungen einer Lerngruppe und den Aufgaben für die geplante Unterrichtsstunde. Die Konzeption wird über Indikatoren (Analysekriterien) operationalisiert, um Planungsentscheidungen aus schriftlichen Unterrichtsplanungen zu rekonstruieren und zu quantifizieren. Datengrundlage bilden schriftliche Unterrichtsplanungen (Lehrproben) von 106 angehenden Lehrkräften in Berlin zu zwei Zeitpunkten (Beginn und Ende der zweiten Ausbildungsphase bzw. Referendariat). Die Ergebnisse zeigen, dass unterschiedlich komplexe Analysekriterien – verwendet als Items bei einer Rasch-Skalierung – erwartungsgemäß unterschiedlich hohe Lösungshäufigkeiten aufweisen, dass die betrachtete Kompetenz reliabel gemessen werden kann und dass es wie erwartet im Verlauf der zweiten Ausbildungsphase zu einem Zuwachs an gemessener Planungskompetenz kommt. Interkorrelative Analysen mit Außenkriterien (Abiturnote, Note des Ersten Staatsexamens, professionelle Überzeugungen zum Lehren und Lernen) belegen die Konstruktvalidität zusätzlich. Eine kleine Analyse an einer zusätzlichen Stichprobe von 22 Referendaren aus der Ausbildungsregion Köln zum Zusammenhang zwischen Planungskompetenz und Schülerurteilen zur gehaltenen Unterrichtsstunde geben erste Hinweise auf prognostische Validität. Limitierungen des methodischen Vorgehens und Implikationen für die Gestaltung der Lehrerausbildung werden diskutiert.


Erschienen in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Volume 18, Issue 2, S. 375-404.

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